Lederkleidung hat allerlei Vorzüge: sie sieht toll und sexy aus, ist strapazierfähig, langlebig und fast beliebig kombinierbar. Allerdings weißt du auch längst, dass du sie nur selten zum Schnäppchenpreis bekommst. Ist es vielleicht eine Idee, Lederbekleidung selber zu nähen und eigene Ideen umzusetzen?
Kleidung nähen ist nicht schwer…
Einen Nähkurs kannst du in der örtlichen Volkshochschule machen und findest sogar online zahlreiche Tutorials, wie du mit Nadel und Faden richtig umgehen musst. Die Modezeitschrift Burda begann bereits nach dem Zweiten Weltkrieg damit, Schnittvorlagen anzubieten und auch der ärmeren Bevölkerung Zugang zu angesagter Mode zu ermöglichen. Heute kannst du derlei Schnittmuster sogar online finden und dir selber ausdrucken – natürlich sogar in exakt der notwendigen Größe.
… doch beim Leder umso mehr!
Leder ist allerdings kein Textil, sondern eine gegerbte Tierhaut. Daher kannst du Leder leider nicht so bearbeiten, wie es bei textilen Geweben möglich ist. Dünne Leder etwa sind extrem empfindlich und neigen zum Reißen, wenn sie beim Nähen durchstochen werden. Dicke Leder hingegen sind für eine herkömmliche Nähmaschine oft im wahrsten Sinne undurchdringlich.
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Selbstverständlich kannst du dich mit einer speziellen Nähmaschine ausstatten, du solltest das Nähen aber zuvor gut beherrschen. Kunstleder und Korkstoffe eignen sich gut für diese Übung. Bei diesem Material ist die lederähnliche Deckschicht in aller Regel auf ein Textilgewebe aufgebracht, das sich deutlich einfacher bearbeiten lässt als Echtleder.
Also kein echtes Leder selber verarbeiten?
Die Verarbeitung von Leder erfordert Geschick, Fachwissen und Ausrüstung. Leider ist auch nicht immer nachvollziehbar, woher das zur Verarbeitung angebotene Leder stammt, wie das Tier behandelt wurde und ob das Leder womöglich mit bedenklichen Chemikalien behandelt wurde.
Allerdings empfehlen sogar Modelabels in einem Fall die Be- oder Verarbeitung von Lederkleidung: Wenn du eine alte Lederjacke oder Lederhose hast, die nicht mehr passt oder dir nicht mehr gefällt, hast du bereits das geeignete Material, um selber kreativ zu werden.
Wo bekommt man Leder zum Üben?
Bevor du dich daran begibst, deine lange gehegte Lederjacke zu zerschneiden, solltest du am besten mit ein paar Lederresten üben. Dafür hörst du dich am besten in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis um, auch ein Blick auf die Angebote bei Amazon kann erfolgversprechend sein. Vielleicht gibt es in deiner Nähe sogar einen Sattler oder Raumausstatter, der dir seinen Verschnitt für wenig Geld überlassen kann.
Welches Material wird außerdem für das Nähen von Lederkleidung benötigt?
Einige Leder kannst du zwar mit der normalen Nähmaschine bearbeiten, benötigst dafür aber spezielle Nadeln. Dies gilt im Übrigen auch, wenn du das Leder von Hand bearbeiten möchtest. Der Faden ist ebenfalls anders beschaffen als jener, den du bei Textilien verwendest.
Zum Zuschneiden des Leders kannst du einen eigens dafür geschaffenen Rollschneider, eine Lederschere oder notfalls ein Teppichmesser verwenden. Anstelle von Stecknadeln, die im Leder unschöne Löcher hinterlassen würden, besorgst du dir lieber geeignete Gewichte. Auch diese kannst du online entdecken.
Fazit: Ist es sinnvoll, Leder selbst zu nähen?
Sofern du bei Handarbeiten sehr geschickt bist und viele kreative Ideen hast, die du gerne aus Leder umsetzen möchtest, kannst du dich näher mit dem Thema befassen. Vielleicht bei einem Kurs unter Anleitung von ausgewiesenen Experten.
Wenn du aber funktionelle, robuste, vertrauenswürdige, schöne Lederkleidung haben möchtest, in die du nach der Lieferung sofort hineinschlüpfen kannst, empfiehlt sich der Kauf von fertigen Produkten.
Natürlich hindert dich dann niemand daran, deine Geschicke im Nähen von Lederkleidung zu üben und immer weiter zu optimieren. Da du ja ohnehin langlebige Lederkleidung besitzt, hast du es dann auch nicht eilig.
VON ANNO
Fashion, Tipps und Trends
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